Titanic oder wie tief kann man sinken
- Uraufführung
Eine Koproduktion mit Theater Drachengasse - Bar&Co
- 22. Jänner - 3. Februar 2024, Di-Sa um 20 Uhr
- Jury- und Publikumspreis Nachwuchswettbewerb 2023
What am I doing here, in the middle of the ocean, alone in a boat, surrounded by frozen corpses? Slavoj Žižek
Unter dem verheißungsvollen Banner des Fortschritts fahren zwei junge Menschen auf einer gigantischen Fehlkonstruktion mit Verbrennungsmotor, unzureichenden Rettungsvorkehrungen und himmelschreiender sozialer Ungerechtigkeit Richtung (Sonnen-)Untergang. Eine Liebesgeschichte im hüfttiefen Wasser.
Die mit feinem Humor inszenierte Arbeit überzeugt durch eine vielschichtige Erzählung, die es schafft, durch kleine Gesten, Gedanken und Referenzen auf große Zusammenhänge blicken zu lassen. Die in diesem Aufriss skizzierte gestohlene Zukunft stellt das private Schicksal zweier Kunstfiguren in den Mittelpunkt und verweist dabei pointenreich und klug auf eine Menschheit, die ihr gemeinsames Prestigeprojekt mit Höchstgeschwindigkeit voraus gegen den Eisberg fährt. Die bemerkenswerte schauspielerische Darstellung verzichtet auf große Gesten und ist sich dennoch der Größe der thematischen Spann- und Tragweite bewusst. Die vielen aufgeworfenen Momente dieses Entwurfs machen Lust auf ein abendfüllendes Solo mit Kate und Jack und einem Wunderwerk menschlichen Schaffens, dessen Untergang kaum vorstellbar und dennoch vorgezeichnet ist.
Jurybegründung von Marie Bues (Leitung Schauspielhaus Wien), Johanna Figl (Kuratorin Theater, Tanz, Performance Stadt Wien), Andreas Fleck (Künstlerischer Leiter WUK performing arts)
Ein Projekt von Lea Marlen Balzer, Sarah Heinzel, Alicia Peckelsen
