Kirstin Schwab sitzt auf dem Sarg und feiert Geburtstag
- Bar&Co
- 7., 10. und 11. November 2017 um 20 Uhr
Steh einmal zu dem, wer du bist!
Wer bin ich denn?
Des is mir wuascht, aber steh dazu!
Albtraumhaft. Ein Multiple Choice Test mit vier Auswahlmöglichkeiten – im Hintergrund Horrormusik – und keine Antwort ist zu finden! Die Frage lautet: „Wer bin ich?“
Das richtige ICH, das eigene ICH ist nicht zu finden. Scheiß drauf, egal, es ist alles egal, die Kunst ist frei, der Mensch ist frei, das Ich ist frei. Oder doch nicht ganz?
Ein absurd-poetisches Stück über den Zwiespalt ICH zu sein und NICHT ICH zu sein, über die Suche nach dem perfekten ICH und über die vielen ICH bin ICHs dazwischen.
Die persönlichste Reise überhaupt. Für uns alle.
Man sollte 100 Mal geboren werden ...
... in einer eiskalten Flut
… ganz versteckt unter dem Eselsohr in einem Buch
… oder in einem reifen Weizenfeld
… auf dem brennenden Schnürboden eines Theaters
… in einem leeren, stillen Kloster
Und einmal mitten zwischen Schweinen in einem Stall!
Solostück von und mit Kirstin Schwab
Ein Sarg auf der Bühne macht noch keine Leiche
Hard-core-Vorsprechen, basteln und träumen
Eine Basteltante, die tollpatschig ein kleines „Ich bin ich“ basteln möchte, sowie der technisch überbegabte Heroe MacGyver, der unter Aufbietung all seiner technischen Fähigkeiten einen Würstelaufwärmautomaten instand setzt, strapazieren die Lachmuskeln des Publikums ebenfalls gehörig. Doch der Abend hat weit mehr zu bieten als nur Jux und Tollerei. Die unterschiedlichen Schwab-Ichs wollen gehört werden und so erfährt man von ihrem Putzzwang genauso wie einem genialen Trick, sich selbst alljährlich auf einem Londoner Friedhof die Liebe zu sich selbst zu gestehen.
Schwab-jandeln ohne Versprecher
Wenn sie ohne Versprecher schwab-jandelt, dass es eine wahre Freude ist, wird man Zeuge ihrer Lust am Formulieren und an Sprachspielen. Doch trotz aller Bühnenpräsenz blitzen immer wieder Selbstzweifel durch, die ihr nicht gestatten, auf ihre eigene Leistung stolz zu sein.
„Der Sprung muss kommen!“, versucht sie sich mantraartig Mut zur eigenen Karriere zuzureden, während sie zugleich hart daran arbeitet, ihr Entschuldigungs-Syndrom loszuwerden. Zur Feier, die sie schließlich ausrichtet, sind am Ende der Show alle eingeladen – alle ihre Ichs, die sie mag und auch all jene, die sie nicht leiden kann. Wie schön, dass dabei kein Platz leer bleibt, wenn die „kleine Frau mit der dunklen Stimme“ letztlich mit allen Versöhnung feiert.
european-cultural-news.com, 10.11.2017