Willkommen in meinem Schutzraum!

  • Nachwuchs-Wettbewerb 2016 – Das Finale
  • Bar&Co
  • 30. Mai – 18. Juni 2016
    Di-Sa um 20 Uhr





















Das Motto des neunten Nachwuchs-Wettbewerbs Willkommen in meinem Schutzraum! ist auf reges Interesse gestoßen. Insgesamt wurden 73 Projekte eingereicht, vorwiegend aus dem deutschsprachigen Raum, einzelne Einreichungen kamen aus der EU. Nach drei Tagen intensiver Hearings, zu denen 11 Gruppen eingeladen waren, stehen jetzt die FinalistInnen fest. Ausgewählt wurden vier Projekte, die uns durch einen klaren inhaltlichen Fokus und eine schlüssige theatralische Umsetzung überzeugen konnten.

 


TRAILER Willkommen in meinem Schutzraum!
https://youtu.be/y8EZ36ubTc0




Die FinalistInnen


Lichtet jeden Anker
Lichtet jeden Anker ist eine Annäherung an den Punkt des größten Schmerzes, ist der Ausdruck eines Unwohlseins, wenn von Versöhnung nicht die Rede sein kann. 
In fünf Szenen fragen Larissa Kramarek, Enis Maci, Mazlum Nergiz und Valentin Werner nach der Unmöglichkeit, unversehrt zu bleiben, fragen nach dem, was eine post-migrantische Wirklichkeit sein kann, fragen danach, ob es einen Schutzraum gibt, in den man sich zurückziehen kann, wenn alle Stricke reißen, und danach, wer oder was sie sind, diese Stricke.

Von: Enis Maci, Valentin Werner, Larissa Kramarek, Mazlum Nergiz 
Es spielen: Deniz Baser, Ibrahim Benedikt El-Akramy, Magdalena Lermer



YOU'RE JUST JEALOUS / DAS GEGENTEIL VON GUT
Freundschaften basieren auf Vertrauen und Ähnlichkeiten. Ähnliches Alter, ähnliche Interessen, ähnliche Struggles. Doch lässt sich dieses Ähnlichkeitsverhältnis übertragen auf Jahresgehalt, Reisepass, Bildungsgrad, Begehren und Körper? Ab wann werden Freundschaften exklusiver? Besitzt diese Beziehungsform subversives Potential im Kampf gegen soziale Ungleichheit und dadurch geprägte Abhängigkeiten? Welche Formen des Scheiterns tun sich in diesen Kämpfen auf – und welchen Umgang finden wir damit?

Ausstattungsberatung: Sarah Strauss
Von und mit: Magdalena Fischer, Stefan Hornbach, Sophie Utikal
 


Fieber fressen
Wir leben in einer Kultur der Gefälligkeit, in der wir jede Verletzung meiden, in einer Zeit der Positivität und der Projektionen, in der der Schein wichtiger ist als das Sein. Aber was passiert, wenn wir unsere Scham, unsere Schuld, unser Innerstes radikal entblößen und bis an die eigene Substanz gehen? Wenn wir auf der Suche nach Begegnung rückhaltlos unseren höchst privaten Schutzraum öffnen? Wenn wir im Theater, einem Medium, das sich dadurch definiert, so zu tun als ob, plötzlich aufhören so zu tun – und beginnen zu sein? Wenn wir einen Ort schaffen, in dem wir sowohl Publikum als auch einander wirklich und wahrhaftig berühren?
Inspiriert durch den Philosophen Byung Chul-Han forschen wir nach unserer eigenen Freiheit, dem Feind in uns und der Getriebenheit, die uns fiebrig werden lässt.

Text, Idee: Thomas Weilharter
Entwicklung, Schauspiel: Isabella Jeschke, Thomas Weilharter



Die großen Kinder unsrer Zeit
Was ist eigentlich das Tolle an so einem Schutzraum? Also ich würde lieber keinen brauchen. Oder? Nur so als Gedanke … Schutzraum … Schutzraum …? / ich verstehe die Frage gar nicht / und du willst den jetzt sehen / aber das ist doch meiner / es reicht doch dass ich darin mit mir konfrontiert bin / und jetzt sitzt du da also auch noch drin / ich glaube ich habe soeben das Vertrauen in diese Architektur verloren / wo kommen wir denn da hin wenn ich da jeden hineinspazieren lasse …

Regie, Ausstattung: Franz-Xaver Mayr, Korbinian Schmidt
Es spielen: Nehle Breer, Silvan Frick

 

Die ausgewählten 20-Minuten-Projekte werden 3 Wochen in der Bar&Co zu sehen sein (Premiere: 30. Mai 2016). Den Gruppen steht in der Probenphase die Regisseurin Katharina Schwarz als Coach zur Seite. Es gibt zwei Preise zu gewinnen: den Publikumspreis, der mit 1.000 Euro dotiert ist, sowie den Jurypreis. Jenes Stück, das die Jury (Kira Kirsch, Künstlerische Leiterin brut, Bettina Hagen, Kuratorium der Stadt Wien und Ernst Kurt Weigel, Leitung Off-Theater und das.bernhard.ensemble) zum Sieger kürt, erhält 5.000 Euro von der Kulturabteilung des Magistrats der Stadt Wien für die weitere Ausarbeitung des Projekts in der kommenden Saison.

Spielplan Januar 2022